6. November2025

Von „Torches of Freedom“ zu „(Un)gelogen“: Wie Kommunikation Menschen verführt.

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Desinformation / Manipulation / Kommunikation

Kommunikation bewegt. Aber manchmal in Richtungen, die man nur als Manipulation bezeichnen kann. Schon vor rund hundert Jahren hat eine Zigarettenmarke vorgemacht, wie man gesellschaftliche Bewegungen für sich nutzt – und wie daraus Marketing wird.

Rauchen als Symbol der Freiheit: Ende der 1920er erkannte eine Zigarettenmarke, wie sie gesellschaftliche Sehnsüchte für sich nutzen konnte. Sie beauftragte Edward Bernays, PR-Pionier und Neffe von Sigmund Freud. Bernays verband psychologische und soziologische Erkenntnisse mit Kommunikation und Werbung – und verknüpfte das Rauchen gezielt mit Emanzipation, Selbstbestimmung und Glamour.

Plakate, Anzeigen und Berichte zeigten moderne, rauchende Frauen – und machten Zigaretten zum Symbol eines neuen, freien Lebensgefühls. Als „historische Promotionaktion“ ließ Bernays Frauen in Manhattan auf der Fifth Avenue öffentlich rauchen – eine kalkulierte Provokation in einer Zeit, in der das als unschicklich galt. Er nannte die Zigaretten „Torches of Freedom“, Fackeln der Freiheit – Sinnbilder für Stärke und weibliche Unabhängigkeit.

So wurde aus einem Produkt ein Statement. Und aus Kommunikation Manipulation.

Ein Jahrhundert später hat sich das Medium verändert, die Mechanismen aber kaum. Heute sind es Desinformation, Deepfakes und Meinungsblasen, die mit denselben psychologischen Tricks arbeiten – sie spielen mit Emotion, Identität und Zugehörigkeit, um Wahrnehmung und Haltung zu steuern.
Was einst Zigarettenpackungen versprachen, übernehmen heute Algorithmen: Sie verführen mit dem Gefühl, frei und stark zu sein.

Für das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration hat brandarena genau hier angesetzt: Mit der Kampagne und Website „(Un)gelogen – lass dich nicht manipulieren“.
Ziel war es, aufzuklären, wie Manipulation funktioniert – nicht durch moralische Zeigefinger, sondern durch eigenes Erleben. Auf lass-dich-nicht-manipulieren.de können Nutzerinnen und Nutzer selbst in fiktive Verschwörungserzählungen eintauchen, Manipulationsmechanismen erkennen und nachvollziehen, wie leicht sich Wahrheit verzerren lässt.

Nur wer Manipulation erkennt, bleibt handlungsfähig – als Mensch, als Gesellschaft, als Demokratie.

Die Geschichte der Werbung zeigt, wie mächtig Worte und Bilder sein können. Unsere Aufgabe als Kommunikationsprofis ist es nicht, diese Macht zu leugnen – sondern sie verantwortungsvoll zu nutzen.

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