„Hä? Wer soll denn auf dieser Bank sitzen, die ist ja viel zu hoch? Sehr seltsam. Moment mal, da steht ja was… (les, les, les) Ahhhh! Es geht um den steigenden Meeresspiegel! WAS? Sooo hoch soll der steigen??? Au weia.“
So oder ähnlich sind die Reaktionen der Passant:innen, die die Bänke mit den extrem hohen Beinen entdecken. Die Bänke stehen in Dänemark und sind ein äußerst gelungenes Beispiel für eine aussagestarke Kommunikation im öffentlichen Raum.
Die Aktion des dänischen TV-Senders TV2 zeigt, wie man ein ernsthaftes Thema durch eine gute Idee und einen clever ausgesuchten Aktionsort einem breiten Publikum vermitteln kann.
Hier wird nicht mit dem erhobenen Zeigefinger gearbeitet, vielmehr wechseln die Gefühle der Passant:innen zwischen Verwunderung, Erkenntnis, Betroffenheit und Schmunzeln. Eine sehr nachhaltige Mischung von Emotionen, die lange im Gedächtnis bleibt.
Durch ihre absurde Dimension wirken die Bänke besonders plakativ und vermitteln gleichzeitig, auf offensichtliche Art die Gefahr, die uns durch die steigenden Meeresspiegel droht. So anschaulich sind die Folgen des Klimawandels selten zu sehen – und vor allem auch zu begreifen.
Der Müllschluck-Fisch
Und wie sieht es IN den Meeren aus? Leider nicht besser, denn sie werden immer mehr zur Müllhalde der Welt, mit allen katastrophalen Folgen für das Ökosystem und letztlich auch für uns Menschen.
Wie gedankenlos viele Isarstrand-Besucher:innen auch in München mit ihrem Plastikmüll umgehen, zeigt der Aktionskünstler Hartmut Keitel zu Füßen der Reichenbachbrücke.
Unterstützt wurde die Idee von der Heinrich-Böll-Stiftung. Keitels Fischskulptur wird täglich mit den Kunststoffabfällen gefüttert, die von den Münchner:innen an der Isar achtlos zurückgelassen werden. Dieses Beispiel von Kommunikation im öffentlichen Raum ist ein gelungener Beleg dafür, dass plakative Aktionen unterschiedlichste Bevölkerungs- und Altersschichten erreichen, informieren und sensibilisieren können.
Falls auch Sie eine geniale Idee haben – raus damit! Vielleicht können wir sie ja gemeinsam umsetzen?